Wie du ein Nachhaltigkeits-Team gründest, um mit deinen Kolleg*innen dein Unternehmen grüner zu machen.

Juni 28, 2021

Du willst Klimaschutz in deinem Unternehmen ausbauen, fühlst dich als Angestellte*r aber manchmal wie ein*e Einzelkämpfer*in?
Bist du unsicher, wie du das Thema Nachhaltigkeit voranbringen kannst? 
Behältst du deine Ideen für dich, weil du das Gefühl hast, dass im hektischen Arbeitsalltag keiner Zeit und Nerven hat, sich mit Klimaschutz zu beschäftigen?

Hier erfährst du, wie du als Angestellte*r etwas bewirken kannst, indem du in 6 einfachen Schritten mit Kolleg*innen ein erfolgreiches Nachhaltigkeits-Team aufbaust. 



Tu' dich mit Kolleg*innen zusammen und gründe ein Nachhaltigkeits-Team.


Warte nicht länger darauf, dass die Geschäftsleitung das Unternehmen endlich auf Nachhaltigkeit ausrichtet.
Nimm die Dinge selbst in die Hand! 

Du musst nämlich keine Führungskraft sein, um etwas in deinem Unternehmen zu bewirken. Und zwar, indem du dir Mitstreiter*innen suchst und ein Nachhaltigkeits-Team gründest.


Als Team findet ihr mehr Ideen, bewirkt mehr und findet bei Entscheidungsträgern mehr Gehör. Selbst wenn die Geschäftsleitung am Thema Nachhaltigkeit bisher wenig Interesse zeigt, kann sie die Wünsche einer grösseren Gruppe Mitarbeiter*innen nicht einfach ignorieren.


In 6 Schritten zu einem erfolgreichen Nachhaltigkeits-Team


Befolge diesen Plan, um unter deinen Kolleg*innen Verbündete zu finden und ein erfolgreiches Nachhaltigkeits-Team zu gründen. Du lernst dabei auch smarte Strategien, mit denen dein Team motiviert bleibt und weder vom Arbeitsalltag noch von Vorgesetzten ausgebremst wird.


1. Wo steht deine Firma überhaupt?


Bevor du dich auf die Suche nach Verbündeten machen kannst, frag bei deinen Kolleg*innen in verschiedenen Abteilungen nach, um herauszufinden, wo dein Unternehmen im Bezug auf Nachhaltigkeit gerade steht:


  • Was wurde in der Firma bereits zum Thema Nachhaltigkeit gemacht?
  • War oder ist vielleicht jemand bereits für Nachhaltigkeit zuständig?
  • Wie ist die Haltung der Geschäftsführung zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz?
  • Gibt es im Unternehmen bekannte Widerstände?


Welche Nachhaltigkeits-Typen gibt es und welche Gruppe solltest du dabei besonders im Auge haben?

Deine Kolleg*innen lassen sich beim Thema Nachhaltigkeit in die folgenden Typen unterteilen:


Klimaschutz-Botschafter*innen: Sind beim Thema Nachhaltigkeit genauso motiviert wie du. Sie eignen sich am besten als Mitstreiter*innen für Nachhaltigkeits-Team.


Nachhaltigkeits-Orientierte: Haben Interesse an Nachhaltigkeit, und manche von ihnen wirst du auch als Unterstützer*innen für das Nachhaltigkeits-Team gewinnen können. Der Rest wird zwar nicht beim Team mitmachen, ist aber bereit, ihr Verhalten zu ändern um nachhaltiger zu arbeiten.


Indifferente:
Haben kein besonderes Interesse an Nachhaltigkeit und sind nicht sehr bereit, ihre Gewohnheiten zu ändern. Diese Gruppe kann je nach Firma recht gross sein, und sie ist die wichtigste Zielgruppe für die Arbeit eures Teams! Nur mit ihnen kann Nachhaltigkeit breit im Unternehmen verankert werden. Diese Kolleg*innen gilt es in Zukunft zu nachhaltigem Verhalten zu motivieren. Wenn sie positive Erfahrungen mit Nachhaltigkeit machen und Anerkennung für ihre Verhaltensänderungen erfahren, werden sie im Laufe der Zeit zu sogar zu Nachhaltigkeits-Orientierten.


Widerständige: Solange es sich nicht gerade um die Geschäftsleitung handelt, ignoriere diese Personen am besten. Bloss nicht argumentieren!



2. So findest Du Verbündete


Mach’ dich nun auf die Suche nach Mitstreiter*innen. Eventuell kennst du schon ein paar Kolleg*innen, die auch für das Thema brennen. Sprich sie als erstes direkt an. 


Nutze alle internen Kanäle in Unternehmen: Intranet, Slack, Trello, Microsoft Teams oder E-Mails? Starte einen Aufruf im Intranet oder eröffne einen Slack Channel. 


halte deinen Aufruf unkompliziert und einfach, damit alle schnell verstehen um was es geht, z.B. so: „Wir wollen den Klimaschutz bei [Name der Firma] voranbringen. Hast du Lust bei unserem Nachhaltigkeits-Team dabei zu sein? Dann melde dich bei mir!" 


Sobald du Rückmeldungen deiner Kolleg*innen bekommen hast, lade sie zu einem gemeinsamen Mittagessen ein. Starte direkt bei diesem ersten Treffen mit dem nächsten Schritt.



3. Wer gehört zum harten Kern?


Direkt beim ersten Treffen solltet ihr darüber sprechen, wer beim Kernteam mitarbeiten und wer sich eher als Unterstützer*in sieht.  

Das Kernteam sollte aus 4 bis maximal 6 Personen bestehen, am besten aus unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens. Damit stellt ihr sicher, dass ihr…


  • Know-how aus vielen Unternehmensbereichen nutzen könnt
  • unterschiedliche Blickpunkte, um das Nachhaltigkeitsprojekt ganzheitlich zu denken
  • Vertreter*innen eurer Sache im gesamten Unternehmen platziert sind.


Welche Kolleg*innen gehören unbedingt ins Kernteam?

Kolleg*innen aus diesen Abteilungen sind besonders nützlich für euer Kernteam:


Geschäftsführung: Ideale Voraussetzung, weil euer Teams so an Autorität gewinnt. Und ihr könnt innerhalb eures Teams schneller Maßnahmen & Ideen auf ihre Umsetzbarkeit überprüfen. Achtet aber darauf, dass die Geschäftsführung nur an wichtigen Meetings teilnimmt, überlastet sie aber nicht mit dem Klein-Klein der operativen Arbeit.


Personalabteilung: sie kennen alle internen Strukturen, gestalten Fortbildungs- und Incentivierungssysteme und können dabei helfen, das Thema bei der Belegschaft und bei Bewerbungsgesprächen zu platzieren.


Einkauf/Büromanagement: Hier wird entschieden, wie das Unternehmen konsumiert. Wenn ihr hier ein Team-Mitglied habt, fällt es leichter, nachhaltige Bezugsquellen zu nutzen.


Marketing/Öffentlichkeitsarbeit: Kommunikationsexpert*innen können die Fortschritte eurer Firma authentisch kommunizieren um damit bei Geschäftspartnern und Kunden zu punkten. Sie helfen auch, die Botschaften eures Teams intern attraktiv und überzeugend verpacken. 


Projektmanagement

Sucht ein*e Projektmanager*in aus. Diese Person setzt Termine für Meetings, bündelt alle Informationen und repräsentiert das Team innerhalb des Unternehmens. Bei Fragen, Ideen oder Kritik können dann alle Mitarbeitenden zu dieser Person gehen.



4. Wichtige Unterstützung


Das Kernteam sollte aus höchstens 6 Personen bestehen um effizient und agil zu sein. Damit aber nicht die ganze Nachhaltigkeitsarbeit am harten Kern hängen bleibt, sucht euch Unterstützung aus der Gruppe der „Nachhaltigkeits-Orientierten“. Sie helfen euch, beschlossene Maßnahmen konkret zu planen und umzusetzen. 


Wichtig: Zeigt den Unterstützer*innen Wertschätzung und ermuntert sie unbedingt, Feedback und eigene Ideen einzubringen.


5. Sprich mit deinen Vorgesetzten


Wenn ihr niemanden aus der Geschäftsleitung in eurem Team habt: Suche unbedingt das Gespräch mit deinen Vorgesetzten. Es ist wirklich wichtig, Führungskräfte zu informieren und so gut, wie möglich einzubinden. Wenn es dir unangenehm ist, denk’ dran, dass du nichts unzulässiges tust. Du zeigst Verantwortungsbewusstsein, Engagement und Eigeninitiative.


Mach’ deutlich, wie wichtig dir das Thema ist und verdeutliche, dass du dir die Unterstützung des Geschäftsleitung wünschst. Verweise auf die wirtschaftlichen Vorteile von Nachhaltigkeit. 

Einen ausführlichen Artikel über wirtschaftlichen Vorteile von Nachhaltigkeit für Unternehmen findest du hier.


Beim Gespräch mit einer Führungskraft erkennst du auch schnell, wie sie zum Thema Nachhaltigkeit steht. Solltest du bei deiner/deinem Vorgesetzten keine offenen Türen einrennen oder sogar auf Widerstand treffen: Lass' dich nicht entmutigen. Vielleicht finden andere Team-Mitglieder bei ihren direkten Vorgesetzten ja mehr Unterstützung.



6. Das Team steht, es kann losgehen!


Aber wie arbeitet ein Nachhaltigkeits-Team eigentlich?

Das Team analysiert, wo im Unternehmen CO2 Einsparungen möglich sind und in welchen Bereichen man nachhaltiger wirtschaften kann. Dann entwickelt ihr Ideen, wie das Unternehmen diese Ziele erreichen kann und plant die nötigen Maßnahmen. Und natürlich berichtet ihr über Fortschritte und Erfolg.


Das Kernteam sollte sich regelmässig treffen, z-B. wöchentlich oder 14-tägig um die Strategie und neue Ideen für die nächsten Nachhaltigkeit-Maßnahmen zu besprechen. 


Sprecht unbedingt regelmäßig mit Führungskräften, um sie zu informieren was ihr geplant habt und welche Resultate ihr bereits erzielt habt. Liefert dazu am besten konkrete Zahlen. 


Auf employeesforfuture.org findet ihr Ideen, wie ihr im Unternehmen Nachhaltigkeit voranbringen könnt.


Für einen ganz konkreten Plan, mit Anleitungen, Ideen für Challenges und Vorlagen für Aktionen passt der Klima-Action Workshop, der sich auch als Fortbildungsmaßnahme eignet. Frag’ doch bei deinen Vorgesetzten oder der Personalabteilung nach, ob sie eine Workshop für Euer Team genehmigen und finanzieren.



Fazit:


Werde jetzt aktiv, aber versuche es nicht als Einzelkämpfer*in. Bilde ein kleines, agile Team mit Mitstreiter*innen aus verschiedenen Abteilungen.

Gemeinsam könnt ihr viel bewirken, und wenn ihr den Rückhalt der Geschäftsleitung habt, bedeutet das noch mehr Power für Veränderungen!


Wichtig: zeigt den Kolleg*innen eure Begeisterung für das Thema und setzt alles daran, auch indifferente Kolleg*innen mit ins Boot zu holen.


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